BONEHOUSE - TOURTAGEBUCH

12.10.  Bielefeld

VON DER "Road - Mayhem"-TOUR 2002

11.10.2002
- Düsseldorf -
"AK 47"


BONEHOUSE, THE FYREDOGS
(ca. 110 Besucher)

Wat `nen Start!

Kalle, am Freitag, den 11.10. `02 kurz nach der Abfahrt (16.00 Uhr):
Meine Finger kleben förmlich an dem Kugelschreiber. Nicht vor Freude, weil wir unsere Tour begonnen haben, nein, sondern weil ich mir gerade bei der ersten Rast - gleich hinter dem Elbtunnel - meinen geilen Zwiebelkuchen reingezogen habe. Den hatte ich gestern Abend noch gemacht. Voll viel Zwiebel reingetan. Boller habe ich auch ein Stück abgegeben. Unser Fahrer und Roadmanager soll ja immer bei Laune gehalten werden. Bei "guter", versteht sich ja von selbst. Denn schließlich wird er sicherlich noch stark beansprucht werden. Na, er wird das wohl selber wissen. Die ersten 100 km verliefen ganz normal, abgesehen vom Stau vor dem Elbtunnel. (Anmerkung Philipp: Wieso? Unnormal wäre wohl eher, wenn da mal kein Stau nervte!)
Mann, wie freue ich mich, endlich mal wieder live zu zocken. Scheiße, bloß nicht so doll drücken. Die ganzen Zwiebeln von gestern + heute machen sich schon etwas bemerkbar...
Heute Abend werden so einige Freaks erwartet. Und nach dem Gig wird auf jeden Fall das eine oder andere Wiedersehen schön flüssig begossen. Die letzten Male im AK 47 waren auch recht gut. Nun gut, wer weiß, wann ich wieder auf der Tour dazu komme, was in dieses Buch zu schreiben. Das war`s dann auch erst mal, liebes Tourtagebuch.

Klebo (Bassist bei ABGELEHNT, Merchandiser auf unserer Tour), wenig später:
Durst!
Von Durst übermannt das erste Pils aufgerissen, fall ich in ein tiefes Loch, da zum Pumpen die Zeit noch nicht reif.

 

 

 

 

 

Philipp:
Oha - als wir pünktlich um 12.30 Uhr unseren geliehenen Sprinter beladen wollen, machen wir doch dicke Backen: Das gesamte Equipment ist drin - 3 Boxen, Verstärker, Schlagzeug usw., aber damit sieht der Bus auch schon völlig voll aus. Und es müssen noch Schlafsäcke, Rucksäcke, Taschen, Klampfen und die gesamten Verkaufsartikel rein: T-Shirts, Platten, CD`s, LP`s und der ganze Scheiß! Nicht zu vergessen 7 Leute, denn außer den 5 BONEHOUSE-Nasen sind ja noch Roadmanager/Kindermädchen/Fahrer Boller und Merchandiser Klebo mit dabei. Doch nach einer Stunde schieben, zerren und drücken haben wir alles irgendwie verstaut - HAMMER!
Nach einer höllischen Fahrt (12 km Stau vor dem Elbtunnel und Stau im Pfefferland) kommen wir gegen 20:00 Uhr bei bester Laune beim AK 47 an. Der legendäre Laden ist gerade frisch renoviert worden - noch liegt Einiges an Bauschutt rum. Großes Hallo, denn mit den FYREDOGS und diversen Düsseldorfern, die auch schon auf unseren letzten beiden Gigs hier gearbeitet ham, treffen wir viele Bekannte. So nach und nach tröpfeln die Freaks ein und für einen besonderen Überraschungsmoment sorgt Samson, der sich den BONEHOUSE-Hund aus dem Steamroller-Booklet (von Pete gezeichnet) auf den Oberarm hat tätowieren lassen. Darunter in einer Banderole das Wort "Bastard".
Noch können wir gar nicht alle Bekannten gebührend begrüßen (Fab aus Bremen, Pemp + Verena aus Velbert, Ex-Emils-Sänger Ille, Stramm aus Düsseldorf, Olli aus Siegen, Christoph + Marion von Garnett, Drunken Charly und Samsons Sangeskollege von Radical Rubbish), da legen die FYREDOGS schon los. Der Laden ist voller als bei unseren letzten Gastspielen, die Stimmung steigt. Mit ordentlichem Rock`n`Roll-Posing und gut geölten Klampfen bratzen die Jungs ihre Hits runter. Was mich bei der Band immer wieder begeistert, sind die eingängigen Gesangsmelodien: Real Cologne Hellfyre Rock! Niels am Schlagzeug ist permanent am Grinsen - dat macht schon beim Zusehen Laune! Doch da erreicht mich die Kunde, dass Lemmi von Offenzline Productions gerade mit unseren neuen Singles eingetroffen ist. Die Dinger werden von uns natürlich heiß erwartet, schließlich sehen wir sie heute auch zum ersten Mal und haben Lemmi bei der Gestaltung freie Hand gelassen. Um so größer die Freude, als sich das Ding als optischer Leckerbissen erweist.

Philipp:
Da packen mich zwei verschwitzte Hardcore-Griffel und zerren mich aus dem Laden: Helge (Zecken-)Schreiber vom Plastic Bomb schleift mich direkt in seine Karre und spielt mir den neuesten Beitrag für seinen Poison Idea-Tribute-Sampler vor - ist von Barcode und rockt wie Sau (irgendwas von der "Kings Of Punk"). Kaum fertig mit Plaudern geht es dann auch schon auf die Bühne: Der erste Gig der Tour! Schnell spritzen die ersten Bierfontänen und die textsicheren Bastarde vor der Bühne sorgen für zusätzliche Motivation. Samson bekommt von uns eine Collage von Photos überreicht, die ihn auf zahlreichen Konzis von uns in der ersten Reihe zeigen - hat Kalle alle eingescannt und mit der Überschrift "Unser treuester Fan" in einen Rahmen gepackt. Ansonsten haben wir diesmal ein spezielles Anliegen: In unsere Verträge für die gesamte Tour hatten wir einen speziellen Punkt gesetzt und zwar in jedem Klub frische Socken für jeden von uns! Doch der Booker Frank (weird world) hat das für einen Joke gehalten und die Verträge um diesen Punkt gekürzt! Nu haben wir alle nur die Socken mit, die wir anhaben, weil wir davon gerade erst in Düsseldorf erfuhren! Somit rufen wir zur Kollekte auf: Socken für BONEHOUSE! (Tatsächlich fliegt eine gediegene Wollsocke Größe 46 auf die Bühne!). Auch Veranstalter Meyer 77 wird hinreichend von uns geehrt - schließlich hat er heute Geburtstag! Wir haben ein Promophoto von uns signiert und in ein schönes Buch geklebt: "Schleswig Holstein - Originelles und Ungewöhnliches"! Dat wird dem SH-Urlauber natürlich auch unter Johlen auf der Bühne überreicht. Yeah, mit "Destroy The City" und "My Definition" endet ein mehr als zufriedenstellender Toureinstand.
Es dauert natürlich noch diverse Stunden, bis wir uns von den Leuten im AK losreißen können. Boller, Martin + ich pennen bei Lucky (Klampfer bei Schwarze Schafe), Kalle, Späthi, Pete + Klebo bei Meyer. Lucky hat eine kultige Bude voll mit 77er Punkrock-Scheiben und - wie er sagt - Beatnik-Assecoires. Und aus 17 (!) Jahren Schwarze Schafe-Bandhistory kann er natürlich diverse Anekdoten zum Besten geben. Am näxten Morgen treffen wir uns wieder bei Meyer, wo Kalle inzwischen mit Meyers Oma telephoniert hat (und die für den Gastgeber gedachten Geburtstagsgrüße entgegengenommen hat, denn die alte Dame hatte seit Jahren nicht mehr angerufen und Kalle für ihren Enkel gehalten. Kein Wunder, wenn der sich mit "Meyer" meldet.)...
Beim Abschied drückt uns die AK-Crew noch eine signierte Fliese (fette Platte!) aus dem weggerissenen Ex-Boden des AK 47 inne Flossen. Wat `nen Schmuckstück! Und alle ham unterschrieben aus der Crew (mit Silberstift!) und folgenden Gruß draufgeschrieben: "Für die guten Knochenhaus. Heavy & Saufen is the law. Das AK 47 liebt Euch!"
Wir euch auch, ihr hässlichen Hunde!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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