BONEHOUSE - TOURTAGEBUCH

23.10.  Weimar
25.10.  Bischofswerda

VON DER "Road - Mayhem"-TOUR 2002

24.10.2002
- Berlin -
"Köpi"


BONEHOUSE, RAWSIDE
(ca. 400 Besucher)

Knochenpogo inner Köpi

Philipp:
Endlich mal wieder in Berlin - dar ist nu` schon unser 9. Auftritt hier. Unser bisheriger Lieblingsladen war ja die Fettecke, inner Köpi sind wir heut zum ersten Mal. Allerdings kennen wir die Punker-Trutzburg von privaten Konzbesuchen und freuen uns daher ganz besonders auf den Laden. Hier wohnen ca. 40 Leute, nicht nur Punks, sondern auch "gewöhnliche" Studenten und Arbeiter. Heute steht der Gig unter dem Motto Soli-Gig für die Demonstrationen/Aktivitäten gegen den Nato-Gipfel in Prag.
RAWSIDE sind auch schon da - aber ohne Eddie! Dessen Frau ist hochschwanger und er muss aufgrund von Komplikationen zu Hause bleiben. Dafür springt der Original-Basser Chris ein, den wir schon vom Force Attack kennen. Hacke hat tatsächlich ein Versprechen an Klebo wahrgemacht und in der kurzen Zeit seit Freiburg amtliche ABGELEHNT-Aufnäher angefertigt! Schon beim Soundcheck spür ich, dass es heute ein geiler Abend werden muss - dat bratzt und drückt sowohl vor als auch auf der Bühne. Schon treffen die ersten Bekannten ein und im Verlauf des Abends schließen wir so viele Hackfressen inne Arme, dass ich das jetzt gar nicht mehr zusammenkriege. Cheers to Webmaster Locke, Isi, Fettecken-V.I.P.`s Ainstain + Sarah, Cordelia, Torsten, Granate, Kristin + Nancy, Ati (vom Pariser Friedhof!) + Freundin, Autoritär-Recken Sven und Lothar, Duschka, Birgit und und und.
Nach dem Soundcheck gehen Boller und ich noch zum sehr geilen HC-Plattenladen Core Tex, wo wir Verkäufer Tom begrüßen, Platten + Shirts abrechnen und den Laden gleich mit LP`s und 7"s eindecken. Ein Teil des sauer verdienten Geldes lasse ich allerdings gleich wieder da, weil Tom mir eine sehr gute Platte von Awkward Thought vorspielt.
Haben einige Leute auf einen Donnerstag nicht mit mehr als 100 Leuten gerechnet, so stellt man spätestens ab 22:00 Uhr fest, dass der Zustrom an Gästen nicht abreißen will. Als wir die Bühne entern, ist die Köpi knüppelvoll, noch während des Gigs muss der Einlass gestoppt werden, weil es zu eng wird. Die Luft brennt und angesichts der optimalen Verhältnisse in allen Belangen macht dieser Auftritt einen unbeschreiblichen Spaß. "Habter RAWSIDE schon mal von hinten gelesen?" frage ich - "dat heißt EDIS WAR und mit Edi ist hoffentlich nicht Edmund Stoiber gemeint, sonst erhalten Songtitel wie "Staatsgewalt" ja `ne ganz andere Dimension" flachse ich (wobei die Erkenntnis Klebo und Hacke zu verdanken ist, die wohl genug Zeit haben, sich solchen Dünnsinn auszudenken).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Philipp:
Wir brennen wieder unser gesamtes Set inkl. des neuen Songs "Go Bastards Go" runter, der langsam schön rund und zackig durch die Boxen ballert. Nach wenigen Songs ist es unglaublich heiß, die Bühne durch Bierspritzer glatt wie Hulle. Im Publikum fällt mir eine aggressive Frau auf, die ständig die pogenden Punx von der Seite umzurennen versucht - sick! Einem Punk ist es schließlich genug und er stellt ihr flink ein Bein, worauf sie unsanft den Adler macht. Ansonsten gute Stimmung von A - Z, so dass wir bestens gelaunt nach "My Definition" die Bühne verlassen. Ich komme allerdings eine gute Viertelstunde gar nicht aus der Halle, da sich das Publikum derart krass vor dem engen Ausgang drängelt, dass ein massiver Stau entsteht.
RAWSIDE langen zu, als gäb`s kein Morgen mehr! Knochenpogo bei Volumen Brutal! Chris macht seine Sache sehr gut, auch wennet erst mal komisch wirkt, dass Eddie fehlt. Der Sound ballert mir in der ersten Reihe erbarmungslos in den Brägen, der Mob rastet völlig aus und feiert Eigenkompositionen sowie Coversongs frenetisch ab. Geil auch "Right - Wrong", neben "Reject" ein weiterer neuer Song. Der Henne verkündet grinsend: "Tscha, da müssen wohl ein paar Asis aus Bayern kommen, um Berlin ordentlich zu rocken... oder ein paar Asis aus Kiel! Der näxte Titel ist für BONEHOUSE, die eine Superband sind. Wir müssen uns jeden Abend tierisch anstrengen, damit uns die Jungs nicht in Grund und Boden spielen!" Was für ein höflicher Fucker! Zuviel der Ehre, es ist schon klar, weswegen die meisten Leute hier sind und so klingt ein weiterer geiler RAWSIDE-Gig mit "Nieder mit dem Faschopack" aus.
Die abschließende Party geht bis in die frühen Morgenstunden, denn es sind einfach zu viele alte und neue Bekannte da, um früh pennen zu gehen. Als gefährlich erweisen sich die schiefen Treppenstufen zu unserer Ratzecke, die wir auch noch im Dunkeln erklimmen müssen. Immer wenn ein Poltern und Fluchen ertönt, wissen wir, dass der nächste Asi abgestürzt ist - aber Besoffene haben ja bekanntlich einen Schutzengel und so trägt keiner einen Knochenbruch davon!
Beim Frühstück erklärt Mitveranstalter Lippa, warum in der Köpi derart viele polnische Mitarbeiter vertreten sind. Nach der Wende sind wohl so viele polnische Punks nach Deutschland gekommen, dass Metropolen wie Berlin locker mit 150 polnischen Punks aufwarten können. Da kann`s schon vorkommen, dass Gigs von polnischen Bands in Berlin mehr Polen als Deutsche ziehen.

 

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