BONEHOUSE - TOURTAGEBUCH

26.10.  Neubrandenburg
 

VON DER "Road - Mayhem"-TOUR 2002

27.10.2002
- Oberhausen -
"Zentrum Altenberg"
(ausgefallen)


Bonehouse vs. Der Sturm

Philipp:
Morgens stehe ich extra eine Stunde früher auf, um mir die fetten Zotteln aus den Haaren zu waschen, was mir in der Zeit auch gerade so gelingt.
Wir frühstücken gegenüber in einem Punkrock-Café namens "Freundschaftstreff" oder so, was von den Leuten hier auch K 19 genannt wird. Da gibbet ein unglaubliches Buffet für den ebenso unglaublichen Preis von 2,50 €. RAWSIDE treffen auch bald ein und fahren etwas früher los.
Um Klebo seinen Gig mit Abgelehnt zu ermöglichen, setzen wir ihn in Hannover ab. Der Abschied von dem ollen Bastard fällt schwer, aber wir werden uns ja schon morgen am Montag in Kiel wiedersehen, wo unsere französischen Labelkollegen von THE STEROIDS zocken. Also kriegt Klebo noch von jedem einen feuchten Kuss und wird mit dem Auftrag entlassen, dat "Kopernikus" ordentlich zu rocken.
Die Fahrt entwickelt sich zum bisher fiesesten Höllenritt, denn nicht nur ist die Strecke verdammt lang, es zieht auch noch ein krasser Sturm auf. Unser Bus wird zusehends durchgeschüttelt, später wird von Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h gesprochen. Daumen hoch für Boller, der sich Stunde um Stunde mühsam vorankämpft.
19.30 Uhr: Da klingelt plötzlich Martins Handy - Henne ist am Apparat und hat sehr schlechte Neuigkeiten: In Oberhausen wurde der Katastrophen-Alarm ausgelöst und der Veranstalter will/muss das Konz absagen. Wir glauben zunächst an einen Scherz, aber nach mehreren Telefonaten wird klar, dass der Gig nicht stattfinden wird! So eine Scheiße! Gerade unsere letzte Abschieds-Attacke mit den RAWSIDE-Kumpelz! So können wir uns nur per Phon Tschüß sagen, denn RAWSIDE sind langsamer vorangekommen als wir und entschließen sich, nach Hause zu fahren. "Wir lassen uns unsere Party aber nicht nehmen! Das holen wir alles beim nächsten Mal nach!" sagt Henne und trotz der Enttäuschung freuen wir uns schon auf dat nächste Treffen mit den Jungs. Wir sind schon fast in Oberhausen und steuern deshalb trotzdem den Klub an. Erst schnacken wir mit einem Pulk Fans, die enttäuscht vor der Halle stehen. Wir erklären ihnen die Lage und drücken ihnen ein paar mitgebrachte Humpen in die Hände.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Philipp:
Drinnen empfangen uns der Veranstalter Spiller sowie Ingo von Greed-Records aus Bielefeld. Die lokale Band FLATUS hatte schon ihre Sachen aufgebaut, als die Nachrichten in Radio und Fernsehen immer krasser wurden und die Leute in Oberhausen aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben. Die meisten Zugverbindungen und Buslinien wurden eingestellt. Unter diesen Bedingungen können wir die Gig-Absage natürlich nachvollziehen, obwohl momentan der Wind gar nicht mehr so heftig wütet. Aber der Laden ist auch ein riesiges Veranstaltungszentrum, und es hätten für dat Konz zahlreiche Mitarbeiter bezahlt werden müssen. In einem Squat wie den meisten anderen Orten dieser Tour hätte man das Konz wohl eher durchgezogen. Wir schnappen uns dat Backstage-Bier und knallen es vor die Halle, um mit den Leuten, die trotzdem kommen, wenigstens noch ein bisschen reden und feiern zu können. Ein Macker hat die Idee, mal im "Druckluft" nach der Möglichkeit eines spontanen Konzis zu fragen. Pete + ich machen uns gleich mit `ner Gruppe von Leuten auf den Weg, aber der Klub ist geschlossen. Vor dem Zentrum Altenberg treffen so nach und nach einige Leute ein, die natürlich alle massiv enttäuscht sind. Veranstalter Spiller hat bereits versprochen, dass dat Konzert definitiv nachgeholt wird. Wir verteilen unsere Biere, setzen uns mit den Leuten (u.a. Rotten Heini + Kumpels vom Wanker-zine, die über 200 km gefahren sind, Haze von Sons Of Tarantula und weitere Asis. CHEERS!) in die Kneipe, die zum Laden gehört. Der Schankwart macht netterweise unsere "Onward..."-CD an, obwohl er nicht viel Bier zapfen kann, weil alle Dosenbier saufen. Eine seltsame Situation, aber mit Ingo und Heini werden immerhin verschiedene Gigpläne fürs nächste Jahr geschmiedet.
Irgendwann brechen wir zum Hotel auf, welches natürlich trotzdem für uns bereitsteht. Dat ist wieder so ein Formel 1-Teil, in welches wir einziehen, ohne irgendeinen Personal-Menschen zu treffen. Mit denn Zahlen-Kombinationen, die wir mitbekommen haben, können wir ohne Schlüssel unsere Zimmer öffnen. Da RAWSIDE ja eingeplant waren, haben wir nun den Luxus, jeder ein Zimmer für sich zu benutzen. Während Kalle und Martin sich gleich knacken legen, setzt sich der Rest noch auf ein paar Humpen zusammen und lässt die Tour Revue passieren. Nicht nur sind im Großen und Ganzen alle gesund und fit geblieben und die Zuschauerzahlen (Schnitt ist 175 Gäste pro Abend) gut gewesen, auch haben wir viele neue und geile Leute kennen gelernt sowie alte Kontakte auffrischen können. Somit kann nur eine einzige Erkenntnis als Fazit stehen bleiben: ES WAR VERDAMMT GEIL!

 

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