Interview

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Undergrind (2000)

 

1. Erzähl bitte etwas über den bisherigen Werdegang von BONEHOUSE!

Es war 1993, als mich das Kieler Szene-Urgestein Karl-Heinz Stietzel fragte, ob ich Bock darauf hätte, mich mit ihm im Kampf gegen das System zusammenzuschließen, indem wir eine Band gründen, die sowohl textlich als auch musikalisch kein Blatt vor den Mund nimmt. Nach diversen Gigs, zwei Umbesetungen und dem ersten Demo "No Fear" (94) nahmen wir dann zusammen mit Martin (b) und Helge (g) eine selbstfinanzierte Mini-CD mit 9 Songs auf. Es gelang uns durch die Hilfe von Ulf Nagel (Dread Naught Music Studio) eine sehr gute und harte Produktion aufzufahren, obwohl wir nur wenig Geld zur Verfügung hatten. Auch das Cover von "Symmetry Of Decadence" (96) sorgte für einiges Aufsehen, da ein Bekannter von uns extra dafür eine Art Skulptur angefertigt hatte, einen Abdruck eines menschlichen Kopfes, der inmitten einiger Drähte und seltsamer Maschinen steckt. Die Musik hatte sich vom ruppigen HC mit Grind-Einflüssen zu einer runderen Mischung aus Hardcore, Punk und Crust entwickelt. Unseren eigentlichen Stil fanden wir aber erst mit dem Einstieg von Pete als weiteren Gitarristen, da wir dann noch unsere Roots des (Thrash) Metal und Rock'n'Roll umsetzen konnten. Im nachhinein wirklich ein Glück, denn Karl-Heinz mochte Pete zunächst gar nicht, ja, die beiden prügelten sich sogar mehrere Male! Zum Glück konnten wir Kalle überreden, es erstmal länger mit Pete zu versuchen und tatsächlich sind die beiden gute Kumpels geworden! Die MCD brachte uns nicht nur viele Auftritte, sondern auch einen Plattendeal mit dem Münchener Underground-Label Earth A.D. ein, die unsere Ideale teilen. Die Münchener legten "Symmetry..." nochmal unter ihrem Banner neu auf und spornten uns an, unseren ersten Longplayer aufzunehmen. Der erschien dann 1997 unter dem Titel "Dogbite" und enthielt viele gut mitgröhlbare HC-Songs, von denen einige wie "Damned & Drowned", "My Own Being", "Destroy The City" oder der Titelsong aus unserem Live-Repertoire nicht mehr wegzudenken sind. Mehr dazu weiter unten. Nach der Platte machten wir auch eine Tour durch Deutschland und die tschechische Republik, zusammen mit RESURRECTED und FLESHLESS. Für die nächste Platte "Steamroller" (1999) gingen wir dann zur Abwechlung nach Schweden ins Sunlight-Studio. Ich denke aber, dass die Qualität der Platte nicht nur am Sound, sondern vor allem an den Songs zu messen ist. Wir haben versucht, all unsere Wut und all unsere Erfahrung in die Songs einfließen zu lassen und den Leuten ein ordentliches Brett zu verpassen. Inwieweit das gelungen ist, müsst ihr, die Hörer und Kritiker, beurteilen. Jedenfalls ging es wieder auf Tour, diesmal mit den Kieler Asi-Rockern von SMOKE BLOW, mit denen wir kurz viorher auch eine Split-7" ("Spreading The Harbour Reality - The Real Deal From Kiel", 2000) veröffentlicht haben. Nach weiteren Wochenendgigs, Festivals und Sampler-Beiträgen (Tribute to MOTÖRHEAD, Tribute to JUDGE, Tribute to PINK FLOYD, STREET WARS u.a.) sind wir dann auch schon in der Gegenwart angelangt!

2. Ihr scheint ja auch schon länger aktiv zu sein. Was habt ihr denn vor BONEHOUSE so getrieben?

Es stimmt, dass wir keine Teenies mehr sind. Tatsächlich haben wir bereits in den frühen Achtzigern Punk, Hardcore und Metal gehört und unsere ersten Bands gegründet. Kalle z.B. hat 1981 ein Fanzine namens "ANTI-SYSTEM" herausgegeben und in Punkbands wie SCAPEGOATS, GO AHEAD und LOS COMOS gelärmt, während Pete und Martin über 11 Jahre lang die Band SUB-EFFECT am Leben gehalten haben. Späthi ist ja etwas jünger, hat aber auch schon in diversen Bands (PUBLIC PIGS, KARLI-COPS, DESPERADOS, FISTED SISTER) gezockt. Meine erste Band hieß A.L.D.I. und bot eher unbekümmerten Fun-Punk. So unterschiedlich die musikalischen Ansätze unserer Bands aber auch waren, wir hatten alle eins gemeinsam: Wir waren und sind alle in erster Linie eingefleischte Fans und sehen uns nicht als "Musiker". Es gibt so viele selbstverliebte "Musiker", die allein oder in irgendwelchen Pseudobands vor sich hindudeln, die aber nie eine wirkliche Band auf die Reihe kriegen, die aus wirklichen Freaks besteht. Unsere Intention war es immer, die Ideale der Punk-, Hardcore- und auch Metal-Szene auszuleben. Das heißt im textlichen Bereich, alle Misstände anzuprangern, die uns auffallen (politische Lügen, soziale Entwicklungen....). Musikalisch bedeutete das für uns schon immer: Volle Pulle! Wir hatten noch nie Bock darauf, vertrackte und komplizierte Songs zu schreiben oder Midtempo-Geeier zu fabrizieren. Tempo und Brutalität sind uns wichtig, der Spaß an der Musik allerdings ebenso.

3. Was sagst Du zu dem HARDCORE-Hype auf MTV?

Dieser MTV HC hat uns bis auf einige Ausnahmen nicht interessiert. Die meisten dieser Bands haben ja Einflüsse in die Musik eingebracht, die wir zum Kotzen finden. Mit Rap, Hip Hop und Stakkato-Riffs haben wir nix am Hut. Was den Bands dieser MTV-Generation völlig abhanden gekommen ist, sind sowohl der Spirit und das Engagement als auch die Power, Geschwindigkeit und Aggression des Old School Hardcore. Da können wir uns schon viel eher mit den Bands identifizieren, die Crossover im ursprünglichen Sinn gemacht haben, also Hardcore und Metal verbunden haben, Bands wie C.O.C., CRO-MAGS, CRUMSUCKERS, D.R.I. usw. Der Song "I Don't Think So" behandelt den Aspekt, dass die ursprüngliche Hardcore-Ideolgie von diversen Bands pervertiert worden ist. In vielen Städten sind HC-Gigs zu einer Art Modenschau verkommen, wo das Publikum in teuren Markenklamotten rumpost und andersgekleidete Leute ausgegrenzt werden. Dabei sollte doch gerade Individualität zählen und nicht Angepasstheit an irgendwelche Scheiß-Normen! Zum Glück denken einige Leute so wie wir und es gibt immer noch Klubs und besetzte Häuser, die sich derartigen Entwicklungen verweigern.

4. Wie kann man BONEHOUSE musikalisch beschreiben? Ist Crustcore ein Einfluss?

Ja, Crustcore ist ein ganz deutliches Element unserer Musik! Gerade WOLFPACK, DISFEAR, SKIT-SYSTEM usw. sind geile Bands und haben uns musikalisch sicher beeinflusst. Wir haben zwar auch andere Elemente in vielen Stücken, werden aber immer wieder auch reine Crust-Songs schreiben. Auch für die nächste Platte haben wir schon so einen Track, der voll in die Richtung der genannten Bands geht. Es ist natürlich schade, dass heutzutage derart viele Schubladen existieren, denn das hat hier auch zu einer Zersplitterung der Szene geführt. Jeder sieht herablassend auf die "fremde" Szene herab, Straight Edger meiden Streetpunk-Gigs usw. Das halte ich für völlig unsinnig, denn eine zersplitterte Szene ist auch eine schwache Szene und wir haben zuviele Nazischweine und ähnliches Gesocks, gegen das wir kämpfen müssen. Unser Ideal isses, dass alle linken Zecken zusammenhalten und sich nicht gegenseitig anfeinden. Deshalb versuchen wir mit BONEHOUSE auch, nicht zu eingleisig zu fahren und bezeichnen unsere Musik einfach ganz allgemein als Hardcore, obwohl auch ganz viel Punk, Crust und watweißich drinsteckt.

5. Ich dachte beim ersten Hören von "Steamroller" an LOUD PIPES! Kennt ihr die Band und wenn ja, hat sie Euch dahingehend beeinflusst, eine Platte im schwedischen Sunlight-Studio aufzunehmen?

LOUD PIPES sind voll geil! Die Platte "The Downhill Blues" sollte jeder besitzen! Wir haben dieses Teil eine Zeitlang auf wirklich jeder Party und auf dem Weg zu irgendwelchen Gigs gehört. Ich denke, was uns mit LOUD PIPES verbindet, ist diese Spontanität und Unbekümmertheit in der Musik. Es wird einfach losgehämmert und aus dem Bauch heraus geschrien. Nichts ist aufgesezt, sondern wird so auf Band verewigt, wie wir es auch fühlen. Der Sound von schwedischen Bands wie MEANWHILE, ANTI-CIMEX, WOLFPACK und so hat uns schon immer gefallen, besser als dieser glattgebügelte Ami-Sound. Dazu muss man allerdings nicht unbedingt nach Schweden fahren, aber wir wollten bei "Steamroller" einfach mal etwas anderes probieren und sind deshalb nach Stockholm ins Sunlight gegangen. Du musst bedenken, dass wir hier in Kiel ganz im Norden Deutschlands wohnen und einfach vom Kieler Hafen aus mit der Fähre direkt nach Göteborg fahren können. Die Leute im Sunlight, Jocke Petersson und Tomas Skogsberg, lagen mit ihrer Mentalität auch voll auf unserer Wellenlänge. Sie wollen, dass jedes Album, dass sie produzieren, möglichst rauh und autenthisch klingt. Wir werden die nächste Platte aber wieder in Kiel aufnehmen, wir sind jetzt nicht total auf Schweden fixiert.

6. Warum eigentlich der Platten-Titel "Steamroller"? Und warum heißt der erste Song "Maria Mar" und nicht "Steamroller", denn eigentlich geht es doch im Text um eine Dampfwalze, oder?

Die Platte heißt "Steamroller", weil die Musik diesem Titel entspricht: Sie überrollt dich, zermalmt deine Knochen, presst dir die Luft aus den Lungen - ganz so, als ob eine Dampfwalze sich über dich hermacht. Wir wollten also ganz bewusst einen sehr plakativen Plattentitel, der dem Hörer sofort klarmacht, dass es auf dieser Platte zur Sache geht! Deshalb auch die Dampfwalze auf dem Cover, die gerade eine zerstörte Stadt hinter sich lässt. Das Cover hat übrigens Pete gemalt, sieht geil aus, wa? Du hast sehr richtig bemerkt, dass sich der Song "Maria Mar" auf den Titel "Steamroller" bezieht, denn es heißt ja darin "Wanna be a machine, a steamroller, so obscene, tearing through this world of whelps" und im Refrain: "Destructor is coming - Maria Mar, Steamroller!" Der Text handelt von einem Wunschtraum, nämlich die Kraft einer gigantischen Dampfwalze zu besitzen und alle Lügner, Politiker und sonstigen Übel dieser Welt einfach plattzuwalzen. Wir hätten den Song auch einfach "Steamroller" nennen können, aber wir fanden diese Textzeile mit dem Wort "Maria Mar" einfach origineller, weil jeder, der den Text nicht kennt, erstmal überlegen muss, wer zur Hölle "Maria Mar" ist. Tatsächlich ist es nur ein Phantasiewort, das unserem Drummer Kalle als erstes in den Sinn kam, als wir den Song geprobt haben. Musikalisch ist dieser Song einer meiner Favoriten, schön schnell, fieses Riff, Refrain zum Mitgröhlen gut geeignet.

7. Sag mal etwas zu den Platten davor!

"Dogbite" ist unser erster Longplayer, auch hier findet man einen plakativen Plattennamen, der ausdrücken soll, dass hier Musik von Underdogs geboten wird, die nicht nur laut bellen, sondern jederzeit zubeißen können. Der Text des gleichnamigen Songs stammt von Pete und macht die Bandphilosophie gut deutlich: "I guess you're right. I am a dog, scum of society. And I am proud of it. I hold my head up high, clench my fist and show my teeth. I step out loud!" Auf der Platte sind 13 (bzw. auf der Vinylversion 14), von denen ich die meisten nach immerhin drei Jahren immer noch mag und gerne live spiele. Von der "Symmetry..."-MCD spielen wir nur noch selten ein oder zwei Songs, aber von der "Dogbite"-Platte ist bei jedem Gig was dabei. Insgesamt eine kraftvolle Platte mit recht guter Produktion! Ich ziehe allerdings die "Steamroller"-Scheibe vor, weil hier die Songs noch besser und auch abwechslungsreicher sind, ohne an Power zu verlieren.

8. Bevorzugen BONEHOUSE Vinyl oder CD?

Wir bei BONEHOUSE sind alle Vinyl-Liebhaber. Keiner von uns geht zwar so weit, sich dem CD-Player völlig zu verweigern, aber wenn man die Wahl hat, ist Vinyl viel geiler als CD! Das fängt beim größeren Cover an und zieht sich fort bis zum "wärmeren" Sound. Deshalb war es uns wichtig, dass unsere Platten auch als LP's erscheinen, wir haben das zur Voraussetzung einer Vertragsunterzeichnung gemacht. Nebenbei haben wir ja auch eine Split-7" mit SMOKE BLOW gemacht und demnächst kommt eine Split-10" mit FYREDOGS raus, alles exklusiv auf Vinyl. Ich bin mittlerweile auch überzeugt davon, dass dieses Format niemals ganz vom Markt verschwinden wird. Vor einigen Jahren sah es mit dem Vinyl nicht mehr so gut aus, doch mittlerweile ist das Interesse an Vinyl zum Glück wieder gestiegen. Im Grunde hat die Plattenindustrie die CD's nur eingeführt, um eine massive Preissteigerung ihrer Tonträger durchzudrücken. Kostete früher eine LP unter 20,- DM, wurden die CD's schnell für über 30,- DM verkauft. Alle Argumente bezüglich der angeblich höheren CD-Produktionskosten sind gelogen - das weiß man inzwischen. Tatsächlich kosten CD's erheblich weniger Geld in der Herstellung, sollten also trotz Inflation billiger sein als LP's und nicht teurer!

9. Earth A.D. scheinen ein korrektes Label mit tadellosem Ruf zu sein. Wie ist Euer Verhältnis zum Label und was haben Earth A.D. noch so rausgebracht?

Wie du schon sagst, sind Earth A.D. keine Abzocker, sondern vielmehr selbst begeisterte Musikfreaks. Es ist halt ein Undergroundlabel mit nur sehr wenigen Bands. Der Labelchef Christian Huber sucht eigenen Worten seine Bands überhaupt nicht nach kommerziellen Gesichtspunkten aus, er achtet zunächst lediglich auf einen Aspekt, nämlich ob die Band ihm gefällt (dann kommt es natürlich noch darauf an, ob eine Band professionell arbeitet und seriös ist, aber das ist eine andere Geschichte...). Andere Bands auf dem Label sind QUO VADIS, WALLCRAWLER, CROON, außerdem bringt er die DEATHOPHOBIA-Sampler-Reihe heraus. Es ist cool an dem Label, dass es uns ermöglicht hat, die Platten auch auf Vinyl zu veröffentlichen. Außerdem legen sie niemals Steine in den Weg, wenn es um Samplerbeiträge oder irgendwelche 7"-,bzw 10"-Veröffentlichungen geht. Die 10" mit FYREDOGS erscheint auf einem anderen Label, nämlich Offenzline, ohne dass Earth A.D. etwas dagegen gesagt haben. Natürlich sind die finanziellen Mittel begrenzt, z.B. können Earth A.D. keine Tour finanzieren, aber immerhin geben sie uns immer genügend Kohle, damit wir unsere Platten produzieren können.

10. Was wisst ihr über die Szene in der Slowakei?

Leider sind unsere Kontakte in die Slowakei äußerst begrenzt. Um ehrlich zu sein, kenne ich lediglich ein bestimmtes Fanzine namens PUTRID EMENTAL CHEESE und das Internet-zine UNDERGRIND. Aber es wäre cool, wenn du oder Leute, die dieses Interview lesen, mir mehr Informationen über die slowakische Szene zukommen lassen würdest/würden.

11. Wo wart ihr bisher so live unterwegs?

Auf unserer Tour zur "Dogbite"-Platte im März/April 1998 waren wir mit FLESHLESS und RESURRECTED unterwegs und haben auch einige Gigs in der Tschechischen Republik gespielt, aus der FLESHLESS ja kommen. Den Gig in Nova Vès werde ich wohl nie vergessen, das Ganze nannte sich ROCK OVER GULAG und es waren noch LEGION, INGROWING und SUICIDE MACHINE dabei. Der Klub war 'ne ehemalige Parteihalle und Nova Vès bestand aus genau einer Straße! Wir haben viele unglaublich nette Musiker, Headbanger und Bauern dort kennengelernt, die Alkohol wie Wasser getrunken haben. Die Party ging bis zum Sonnenaufgang und musste leider abgebrochen werden, weil einer der Bauern, der in Größe und Breite der gesamten BONEHOUSE-Gang entsprach, plötzlich dachte, wir seien alle Nazis! Erst war der total nett, und dann wollte der uns plötzlich alle umbringen! Dieses Jahr waren wir auch unterwegs, also im März 2000. Drei Wochen mit den Kielern SMOKE BLOW. Die Tour von diesem Jahr fand allerdings nur in Deutschland statt, was nicht heißen soll, dass es weniger geil war. Wir hatten eigentlich immer gut gefüllte Klubs und haben viele Leute kennengelernt, die wir vom Briefeschreiben und/oder Telefonaten her kannten. In der Slowakei würden wir natürlich gerne spielen! Wir würden überall gerne spielen! Soviele Gigs im Ausland hatten wir nämlich bisher nicht: Wir waren in Italien, Dänemark, Belgien und in Tschechien, in Schweden haben wir ja nur aufgenommen. Inzwischen gibt es aber mehr Kontakte, also hoffen wir das Beste!

12. Wie ist die Szene in Kiel?

Uns geht es sicherlich wie den meisten Freaks in aller Welt: Die ganzen "normalen" Menschen um uns herum sind ziemlich intolerant, beschränkt und langweilig und trotzdem lebt man irgendwie gerne in seiner Heimatstadt. Auch hier gibt es zahllose Wichser, aber auch eine kleine, eingeschworene Szene, die ständig feiert, Gigs besucht usw. Die Norddeutschen gelten als verschlossen und schwierig, aber die Kieler, bzw. Schleswig Holsteiner sind insgesamt eigentlich recht locker, nicht so spießig wie z.B. die Hamburger oder gar die Süddeutschen. Viele denken ja, bei uns laufen alle in Lederhosen rum, aber das sind nur die Bayern!

13. Was waren Deine ersten musikalischen Einflüsse?

Ah, das waren 1983 IRON MAIDEN, von denen mir ein Schulkumpel die erste Platte vorgespielt hat. Ich war sofort begeistert von der Geschwindigkeit und der Power und war von da an auf der Suche nach harter und schneller Musik. Schnell entdeckte ich natürlich AC/DC, KISS, DEEP PURPLE, ACCEPT, JUDAS PRIEST, und parallel dazu entdeckte ich den Punk/Hardcore mit Bands wie SLIME, DAILY TERROR, GBH, EXPLOITED, DISCHARGE. Die Speed- und Thrash Metal-Bewegung hat mich dann genauso begeistert wie die ersten richtigen Hardcore-Bands. Noch heute zählen SLAYER und AGNOSTIC FRONT zu meinen absoluten Faves. Im Gegensatz zu anderen Leuten habe ich nie das Gefühl gehabt, mich für eine der beiden Szenen, also Heavy Metal oder Punk/HC entscheiden zu müssen. Ich habe immer beide Stile geliebt und so wird es bleiben!

14. Was sind Eure weiteren Ziele?

Mein Ziel, bzw unser Ziel ist weniger ein großer kommerzieller Erfolg, sondern vielmehr die Möglichkeit, noch zahlreiche weitere Platten zu machen und viele Gigs und Touren machen zu können. Ich empfinde es als sehr positiv, wenn eine Band konstant am Ball bleibt und ihrem Stil treu bleibt. Es liegt für mich auch ein großer Reiz darin, mit BONEHOUSE möglichst oft zu spielen und dabei immer wieder neue und interessante Menschen kennenzulernen. Und ebenso geil ist es, nach einem Jahr oder so wieder in einer Stadt zu spielen und alte Bekannte wiederzutreffen. Das Geile ist ja, dass der Pool an Bekannten mit der Zeit immer größer wird und jeder Auftritt neue Auftritte nach sich zieht. Das ist für mich das eigentlich Befriedigende an unserer Tätigkeit: Alles immer weiter auszubauen ohne irgendwelche Kompromisse einzugehen! Daher hoffe ich, dass BONEHOUSE auch in zehn Jahren noch existieren und dass wir noch genauso aggressiv und rau klingen wie heute.

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